Der römische Limes in Österreich

Danube Limes IÖG Übersichtskarte des römischen Limes

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Parz. 87 (Holzbauten des Holz-Erde-Lagers, Graben)

Allgemeines

1978 wurde westlich des Römertores auf der unverbauten Parzelle 87 nach Abtragung eines unterkellerten Altbaues eine Ausgrabung durchgeführt (A. Gattringer). In einer Flächengrabung von sechs Quadranten wurden in der tiefsten Schicht ein SW-NO verlaufender Sohlgraben erkannt, der 3m breit und 2m tief war. Holzpfostenbauten datieren in das 1.Jh. (Fundmaterial 2.Hälfte des 1.Jh.). Etwa gegen Ende des 2.Jh. erfolgte eine Planierung; in die Grabenverfüllung sind Grubenobjekte mit Kleinfunden des 3.Jh. eingetieft. Darüber lagern Schichten, die Mörtelreste und Wandbewurf enthielten, die vermutlich von einem nahe stehenden Steinbau stammten.
1979 konnten in einem 3 x 3m großen Quadranten die Schichten der Bebauung festgestellt werde. Die Holzbauphase datiert in die flavische Zeit; in diesen Siedlungshorizont wurde ein 2,6 m tiefer, 3m breiter Graben eingetieft, der zu Beginn des 2. Jh. verfüllt wurde (NO-SW Verlauf). In die Verfüllung wurden mehrere Grubenobjekte eingetieft. Die Schichten des 3. Jh. waren bereits rezent gestört. 1979 musste die Ausgrabung eingestellt werden.

Grabungsjahr:

1978-1979

Literatur:

FÖ 17, 1978, 356. FÖ 18, 1979, 468f.

Funde

Kategorie:

Glasgefäße, Keramikgefäße, Terra Sigillata, Münzen, Teile von Tracht und Bekleidung, Tierknochen

Fundobjekte:

Keramik, Bauschutt, Tierknochen, drei Kleinkinderskelette, Münzen, Eisenring mit Gemme, Glasflasche, Tonlampe, Terra Sigillata.

Aktueller Verwahrort:

Stadtmuseum Traismauer

 

Text und Bearbeitung: Eva Kuttner