Der römische Limes in Österreich

Danube Limes IÖG Übersichtskarte des römischen Limes
 

Fundorte -> Mautern / FAVIANIS -> Fundkomplex Spätantike Befestigung Mautern

Spätantike Befestigung Mautern

Lage

Ortschaft:

Mautern

Katastralgemeinde:

Mautern

Kg-Nr:

12162

Denkmäler

Ab valentinianischer Zeit folgt eine Neuanlage, die sich in einer Erweiterung nach Norden zeigt. Bis 3 m starke Mauern der spätantiken Befestigung haben sich in der mittelalterlichen Stadtmauer erhalten, sind im Norden als Fundamente nachweisbar und zeigten sich im Osten bei den Ausgrabungen im Nikolaihof. Mehrfache Verstärkungen, die Hufeisentürme im Westen und Norden, wurden vorgenommen. Das Areal umfasste ca. 5,25 ha. Fundspektren und die unregelmäßige Bebauung mit Lehmziegelbauten verweisen auf eine zivilen Siedlungstätigkeit im Süden; eine Stationierung von Truppen wird im nördlichen Annex angenommen. Die Funktion wird als Fliehburg gesehen. Wichtig war der befestigte Anschluss an die Donau.

Kategorie:

Kastell
Kastellmauern, Erweiterung des Areals nach Norden, 5,25 ha; U-Turm West 5. Jh. (Periode 6-7). U-Turm Nord. U-Turm Ost. U-Turm Südliche Westmauer.

Stationierte Truppen:

Legio I Noricorum, Dux Ursicinus
Ab der Heeresreform des Diokletian waren Truppenteile der Legio I Noricum in Mautern stationiert, was zahlreiche Ziegelstempel belegen. In der Notitia Dignitatum findet man für Mautern einen praefectus legionis liburnariorum primorum Noricorum, Fafianae (Occ. XXXIV 41). Ziegelstempel verweisen schließlich auf einen Ausbau durch den Grenzgeneral Ursicinus unter Valentinian I. Aus der Vita Sancti Severini wissen wir, dass nach der Ankunft des Hl. Severin eine kleine militärische Einheit in Mautern war, die unter dem Kommando des Tribunus Mamertinus stand (Jilek 2000b).

Zeitstellung

Datierung:

360 AD - 488 AD

Phase:

Römische Kaiserzeit

Forschungsgeschichte

Die in der Spätantike vorgenommen Befestigungsbauten und die Erweiterung des durch eine Mauer geschützten Areals bezeugen eine rege Bautätigkeit. In ihrer Erforschung erfolgten zunächst schwerpunktmäßig die Untersuchungen der sichtbaren Monumente: Fächerturm im Pfarrhof, U-Turm, Stadtmauer. Bald zeigte sich bei den Kastellgrabungen, dass eine komplexe Baugeschichte anzunehmen ist, die in einem vermuteten Restkastell im Bereich des Nikolaihofes endet. 2005 wird an der Nordmauer ein U-Turm entdeckt, 2007 an der südlichen Westmauer.

Literatur

Ertel 1996, 80f. (Restkastell). Gassner-Jilek 2000. Gassner et alii 2000, 387f. Jilek 2000b. Pietsch 2000. Groh-Sedlmayer 2002, 55f. FÖ 44, 2005, 26f. Zimmermann et al. 2007.

Google Caption
Karte wird geladen...

 

Text und Bearbeitung: Eva Kuttner