Der römische Limes in Österreich

Danube Limes IÖG Übersichtskarte des römischen Limes
 

Fundorte -> Klosterneuburg

Klosterneuburg

Lage

Gemeinde:

Klosterneuburg

Die Stromenge, die durch das Massiv des Wienerwaldes entsteht, bildet im Raum Klosterneuburg eine Niederung. Die Hochterrassen werden durch den Kierlingbach und Weidlingbach gegliedert. Hier befinden sich NW-SO orientierte Plateaus, die heute die Obere Stadt aufnehmen. Im Bereich des Stiftplatzes befand sich das römerzeitliche Kastell. Die Ausrichtung ist dem Gelände gemäß ein NO-SW orientiertes Rechteck. Südlich davon führte die Limesstraße von Zeiselmauer über Gugging durch das Kierlingtal nach Klosterneuburg, nach Süden weiter zum Legionslager Vindobona, das 13 km entfernt ist.

Denkmäler

Spätlatènezeitliche Besiedlung zeigte sich auf dem Plateau der Pfarrkirche. Gegen Ende des 1.Jh. wurde ein Holz-Erde Kastell errichtet, dessen Umfang nicht bekannt ist. Der Ausbau in Stein erfolgte in mehreren Phasen, die spätantiken Befestigungen durch Fächertürme und einem U-Turm sind archäologisch nachgewiesen. Die Südecke des vermutlich rechteckigen Grundrisses schränkt den möglichen Umfang auf ca. 2 ha ein. Dem Vicus im Süden und Osten schlossen sich Gräber an der Straße nach Süden an. In der Spätantike entstand über dem kaiserzeitlichem Vicus ein Gräberfeld. Siedlungsspuren des 4. bis 5.Jh. fand man im Bereich des Rathausplatzes. Ob die im SO des Kastellareals entdeckten Spitzgräben einem kurzfristig eingerichtetem Feldlager angehören, ist möglich.

Lateinischer Name:

Lateinischer Name unbekannt; vorgeschlagen werden die Namen ASTURIS, CANNABIACA oder QUADRIBURGIUM (Genser 1986, 407ff.) oder ARRIANIS.

Zeitstellung

Datierung:

70 AD - 500 AD

Phase:

Römische Kaiserzeit

Literatur

Genser 1986, 402ff. H. Ubl in: Kandler-Vetters 1989, 167. H. Ubl in: Friesinger-Krinzinger 2002², 236ff.

Google Caption
Karte wird geladen...

 

Text und Bearbeitung: Eva Kuttner